Was die Liebe sagt

Ich kann dir niemals erklären, was ich bin. Denn es gibt weder Worte noch irgendeine Form, in die ich jemals passen würde. Und auch du wirst mich bis in die Ewigkeit nicht beschreiben können.

 

Doch da werden Gedichte, Filme, Bücher und jegliche Werke in meinem Namen sein. Beschreiben allerdings kannst du mich niemals. Egal, wie sehr du dich bemühst. Du wirst mich niemals fassen, niemals begreifen.

 

Aber ich kann dir sagen, was ich tue: Ich mache aus dem kalten Stein, der du warst, einen funkelnden, lupenreinen Diamanten. In die Nacht deines Blicks lege ich Sonnenlicht. Das ruhende Herz rufe ich zum Schlagen. Müde Füße bringe ich in Bewegung. All deine Vernunft zerstreue ich in sämtliche Winde. Und manchmal wirst du das Gefühl haben, ich zertrümmere dich.

 

In manchen Zeiten magst du empfinden, als raube ich dir den letzten Funken Leben. Es wird Momente geben, da du glaubst, der Himmel ist auf die Erde gekommen. Du wirst Erfüllung finden, wie du sie niemals für möglich gehalten hättest. Unglaublichkeit bringe ich dir. Ich werde dich bis auf das Fundament deines Seins schleifen. Dir alle Illusionen rauben, um dir neue Träume zu schenken. Himmel und Hölle werde ich dir sein.

 

Aber nach all dem, nach all deinen Wegen, nach allen Gipfeln und Tälern, nach allen Himmeln und Höllen, wenn du dich das erste mal voll und ganz, ohne jede Angst, auf mich eingelassen hast, dann will ich dir zeigen: Mein Heil! Alle Armeen der Erde werden dir kein Schaden mehr sein, kein Schatten wird mehr in deinem Blick liegen und keine Wolke vermag dein Gesicht verdunkeln.

 

Denn schließlich zeige ich dir: Mein Heil! Das bin ich, die Liebe.

 

Und doch bin ich all das nicht. Denn es gibt kein Wort, da ist keine Form, in die ich passen würde. Aber ich bin dein Heil! Letztlich bin nur ich ganz allein, nur ich und sonst nichts: dein Heil.

 

In Liebe,

deine Liebe.

 

David P. Pauswek